ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur

Im Urlaub in die Fabrik

Die ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur ist die kernigste aller Kulturrou-ten in Deutschland. Romantische Schlösser, historische Städtchen oder prä-historische Fundstätten sind nicht ihr Thema. Nein, es geht um Bergwerke, Fabriken und Arbeitersiedlungen. Sie führt dahin, wo es nach Schmieröl und Kohle riecht – und tief hinein in ein faszinierendes Stück Regionalgeschichte.

Besucherbergwerk F60, © Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V., Nada Quenzel
Biotürme Lauchhammer © Nada Quenzel
Energiefabrik Knappenrode © Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V., Nada Quenzel
Energiefabrik Knappenrode, Foto: Nada Quenzel
IBA-Terrassen am Großräschener See, Foto: Nada Quenzel

Rauchende Schlote, lärmende Bagger, Staub, Hitze, Knochenarbeit: Bis vor wenigen Jahrzehnten war d Alltag für Zehntausende Menschen in der Lausitz. Der Hunger nach Briketts und Koks aus der Region war unersättlich. Beim Wandel Preußens zur Industrienation, der Entwicklung Berlins zur Metropole und für die Volkswirtschaft der DDR spielte der fossile Brennstoff aus der Lausitzer Erde eine Schlüsselrolle.

Nun überschreitet die Region die Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Auch wenn noch einige Tagebaue und Kohlekraftwerke aktiv sind: Die Ära der Braunkohle in der Lausitz geht zu Ende. Restlöcher werden zu Badeseen. Kumpel zu Touristikern. Die Region erfindet sich als Urlaubsparadies neu. Einige Industrieanlagen bleiben als Zeitzeugen zurück. Sie erzählen Geschichten, die andernorts längst vergessen sind. Es sind Geschichten, die zur Identität der Region gehören. Faszinierende Originalschauplätze zwischen Cottbus und Bautzen fassen das Thema Energiegewinnung zusammen und bilden die ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur.

ENERGIE-Geschichten

Publikumsliebling und Wahrzeichen ist das Besucherbergwerk F60 am Bergheider See. Hier, zwischen Senftenberg und Finsterwalde, ruht eine der größten beweglichen Maschinen der Welt: die Abraumförderbrücke F60. Schon von Weitem ist der Koloss aus 11.000 Tonnen Stahl am Horizont zu sehen. Ehemalige Bergleute führen Besucher auf luftigen Treppen und Wegen aus Gitterrosten über dieses respekteinflößende Arbeitsgerät bis in fast 80 Meter Höhe und erklären seine Funktion. Nirgendwo sonst in der Lausitz erfährt man die gewaltigen Dimensionen von Tagebautechnik eindrücklicher.

Ein weiteres Highlight der Route ist das Besucherzentrum IBA-Terrassen in Großräschen. Noch vor 20 Jahren schien es, als endete hier, an der Kante des Tagebaus Meuro, die Zivilisation abrupt. Wo sich einst schier endlose Mondlandschaft erstreckte, schweift heute der Blick von der Sonnenterrasse eines Cafés oberhalb eines Weinbergs weit über die glitzernde Wasserfläche des Großräschener Sees. Die IBA-Terrassen sind Inbegriff für die Metamorphose der gesamten Region.

Auch die Energiefabrik Knappenrode zählt zu den beliebtesten Zielen der Kultur-Route. Mehr als 100 Jahre ist die Fabrik alt. Einst wurden hier Kohlebrocken aus den Tagebauen zu pfundschweren Energiepaketen gepresst. Heute ist die Brikettfabrik Teil einer 25 Hektar großen Museumslandschaft zur Regional- und Industriegeschichte.

Die kleine Schwester der Energiefabrik ist die Brikettfabrik Louise, ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst aus dem Jahre 1882 und heute einzige noch funktionsfähige Brikettfabrik ihrer Generation weltweit. Die rätselhaften Biotürme Lauchhammer, einst Teil einer imposanten Großkokerei, sind spannende und einzigartige Monumente der Industriekultur.  

Mehr als Kohle

Doch Lausitzer Energiegeschichte erzählt nicht nur von Kohle. Das Elektroporzellanmuseum Margarethenhütte entführt in die Anfangszeit der Energieübertragung und der damit verbundenen flächendeckenden Stromversorgung der Haushalte. Die Gartenstadt Marga, Deutschlands älteste Gartenstadt, lädt zum Flanieren durch das Gesamtkunstwerk einer lebenswerten Werkssiedlung aus der Gründerzeit ein. Das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) im Dieselkraftwerk Cottbus zeigt nicht nur eine bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, sondern auch sehenswerte Industriearchitektur der 1920er Jahre.

Auf „Entdeckertouren“ mehr erfahren

Industriekultur ist spannend wie das Leben. Das wird an jeder einzelnen Station der ENERGIE-Route deutlich. Jeder Standort ist ein Fragment einer großen Erzählung vom Schicksal einer ganzen Region und vieler Generationen, vom Segen und Fluch, der die Kohle für die Lausitz war – und ist.

Die „Entdeckertouren“, kompakte Reiseführer, die von der Website der Industriekultur Brandenburg unter www.industriekultur-brandenburg.de kostenfrei heruntergeladen werden können, bringen die Geschichten in den Kontext mit ihrer Umgebung. So entstehen rund um jede Station der ENERGIE-Route erlebnisreiche Tagestouren durch alte und neue Landschaften mit oftmals überraschenden Erkenntnissen.

Die Reiseführer umfassen eine Wegbeschreibung, journalistische Texte, eine Übersichtskarte und komplette Serviceinformationen zu allen Sehenswürdigkeiten sowie Tipps für Radverleih, Restaurants und Unterkünfte. Das macht sie zu hilfreichen Begleitern für Streifzüge auf eigene Faust. Die Entdeckertouren sind vor allem für Radfahrer konzipiert. Es gibt aber auch Spaziergänge, z.B. die Tour zum Dieselkraftwerk Cottbus.

Perfekt für Radfahrer

Die Stationen der ENERGIE-Route liegen an einigen der schönsten Lausitzer Radfernwege: Niederlausitzer Bergbautour, Seenland-Route, Kohle-Wind & Wasser-Tour, Fürst-Pückler-Weg. Steigungen gibt es kaum und die Wege sind größtenteils hervorragend ausgebaut. So können sich Radfahrer eigene, mehrtägige Touren zusammenstellen und die ENERGIE-Route bequem in eigenem Tempo erkunden.

Mit dem Gruß „Glückauf und ahoi!“ lädt die ENERGIE-Route Gäste aus aller Welt ein, die menschlichen Leistungen der Energiegewinnung und den Landschaftswandel der Lausitz zu erfahren.

Auskünfte über die ENERGIE-Route und weitere regionale Industriekultur erteilen die Touristinformationen in der Region sowie der Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. unter info@industriekultur-brandenburg.de.

www.industriekultur-brandenburg.de

Über die ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur

Die ENERGIE-Route wurde im Jahr 2007 als ein Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA SEE 2000-2010 eröffnet. Seit dem Jahr 2015 ist das Projekt beim Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. angesiedelt. Im Jahr 2017 ist die ENERGIE-Route dem neu gegründeten Touristischen Netzwerk Industriekultur in Brandenburg beigetreten, das mit dem Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) und dem Museumsverband des Landes Brandenburg kooperiert. International wird die Route als eine regionale Route der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH) beworben. Dieses europaweite Netzwerk zeigt an Originalschauplätzen die Vielfalt europäischer Industriegeschichte und ihre gemeinsamen Wurzeln.

Touristische Servicekriterien bieten Orientierung

Die Stationen der ENERGIE-Route sind nach touristischen Servicekriterien klassifiziert und nach Highlight, Empfehlung und Geheimtipp unterteilt. Highlights sind Sehenswürdigkeiten mit vollem Komfort. Empfehlungen bieten etwas weniger Service beziehungsweise sind keine primär touristischen Orte. Geheimtipps sprechen eine eigene Zielgruppe an, die besondere Kleinode entdecken will und dafür auch bereit ist, auf bestimmte Annehmlichkeiten zu verzichten.

Die Stationen der ENERGIE-Route unterteilt in Servicekriterien: Highlights sind IBA-Terrassen, Besucherbergwerk F60, Energiefabrik Knappenrode, Kunstmuseum BLMK im Dieselkraftwerk Cottbus. Empfehlenswert sind Brikettfabrik LOUISE. Geheimtipps sind Biotürme Lauchhammer, Gartenstadt Marga, Elektroporzellanmuseum Margarethenhütte.

Presseanfragen:

Interessensgemeinschaft ENERGIE-Route Lausitzer Industriekultur 
c/o Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.

Sindy Brandt (Projektkoordinatorin)
Am Stadthafen 2
01968 Senftenberg
Telefon +49 (0) 3573 725300-18
Fax +49 (0)3573 7253009
info@industriekultur-brandenburg.de
www.industriekultur-brandenburg.de

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